Tagungshaus
Diese Veranstaltung muss leider abgesagt werden.
Die Kirche befindet sich in einer epochalen Krise: sexualisierte Gewalt, spiritueller Missbrauch, Vertuschung, Diskriminierung von Geschlecht und sexueller Ausrichtung, ein umfassender Verlust von Glaubwürdigkeit und die beschleunigte Entwurzelung in einer Gesellschaft, die eine solche Kirche nicht mehr akzeptiert. Und zugleich werden die personellen und finanziellen Ressourcen knapper, die Pandemie wirkt als Katalysator für Entfremdung und Kirchenaustritte. In dieser Krisenzeit heutiger Kirche wird etwas Neues sichtbar: Menschen werden als Christen selbstbewusster, wollen ihre Geistesgaben mit Nachdruck einbringen, erfinden und entwickeln andere Formen der Gemeinschaft und eines authentischen christlichen Lebenszeugnisses.
Diese Autonomie der eigenen Lebensgestaltung einerseits und die Verfasstheit der Organisation Kirche andererseits müssen jetzt neu vermittelt werden: individuelle Emanzipationsansprüche und Bildungsprozesse als Fluchtlinien des Evangeliums zu begreifen und dies mit einer neuer Form von Kirchesein als Nachfolgepraxis zu verbinden – ist der Lernweg, der organisational und individuell ansteht. Kann Kirche zu einer solchermaßen lernenden Organisation werden? Und wie?