Prälat Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Roos verstorben

Träger des Wilhelm Weber-Preises 2011

Am 22. April 2025 ist Prälat Prof. Dr. Dr. h.c. Lothar Roos im Alter von 89 Jahren in Meckenheim verstorben. Die Kommende Dortmund trauert um einen herausragenden Wissenschaftler, der mit seinem Werk und seinem Wirken über viele Jahrzehnte hinweg die katholische Soziallehre im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus maßgeblich mitgeprägt hat. Mit seinem Tod verliert die kirchliche Sozialverkündigung einen vielfach geehrten und geschätzten Sozialethiker.

Im Jahr 2011 wurde Lothar Roos für seine wissenschaftlichen Leistungen und seine Vermittlungsarbeit zwischen Kirche und Gesellschaft mit dem Wilhelm-Weber-Preis ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigte insbesondere sein Engagement für eine verantwortungsbewusste, kirchlich verankerte Soziallehre, die sich den Herausforderungen der Gegenwart argumentativ stellt, ohne ihre Prinzipien aufzugeben. Seine Beiträge zur internationalen Rezeption der Katholischen Soziallehre, seine zahlreichen Übersetzungen und Kommentierungen der maßgeblichen Texte sowie sein breites Engagement in kirchlichen Netzwerken und Fachgesellschaften zeugen von seinem nachhaltigen Wirken.

Lothar Roos studierte Philosophie und Theologie und wurde 1960 zum Priester geweiht. Seine akademische Laufbahn führte ihn über verschiedene Stationen zur Universität Bonn, wo er über viele Jahre hinweg Christliche Gesellschaftslehre lehrte. Er galt als einer der profiliertesten Vertreter einer katholischen Sozialethik, die sich konsequent am Naturrecht und an der lehramtlichen Tradition der Kirche orientiert. Besonders am Herzen lag ihm eine soziale Marktwirtschaft auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes. Seine Arbeiten zum sozialethischen Denken Joseph Höffners, dem er sehr verbunden war, und seine kritische Auseinandersetzung mit zeitgenössischen sozialphilosophischen Strömungen fanden eine hohe Aufmerksamkeit.