Tagungshaus
"Nur eine solidarische Welt kann eine gerechte und friedvolle Welt sein.“
Richard von Weizsäcker
45 Teilnehmer*innen aus Essen und der polnischen Partnerstadt Zabrze setzten sich vom 23. bis 27. September 2019 während des Aufenthaltes in Annaberg (Polen) mit der Bedeutung und den Auswirkungen der totalitären Herrschaft in Polen auseinander. Das Projekt der Kommende Dortmund diente der Stärkung und Vertiefung der deutsch-polnischen und europäischen Beziehungen anhand des historischen Beispiels des Zusammenbruchs des Ostblocks von 1989 und wurde vom Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Richeza-Preis für herausragende Verdienste um die deutsch-polnische Verständigung ausgezeichnet.
Ziel des Projektes war es, der jungen Generation zu zeigen, inwiefern ein Individuum durch das (totalitäre) System unterdrückt wird und dennoch nach Freiheit strebt und für diese kämpft. Angesichts zunehmend nationalistischer und populistischer Tendenzen in Deutschland und Polen eine wichtige Mahnung aus der gemeinsamen Geschichte. So lernten die Jugendlichen zum einen die polnische Geschichte und Vergangenheit als kommunistisches Land kennen und machten sich mit den Parallelen der deutschen Geschichte der DDR als sozialistischem Staat vertraut.
An historischen Orten, wie dem Śląskie Centrum Wolności i Solidarności (im Schlesischen Zentrum der Freiheit und der Solidarität) in Katowice, erlebten die Teilnehmer*innen im Austausch mit Zeitzeugen welche Repressionen diese unter dem Regime in Polen erlitten und wie das zivilgesellschaftliche Engagement für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung in Polen mit der Bewegung "Solidarność" ihren Höhepunkt fand.
Das besondere Profil der Projektwoche ist die enge Verbindung von europäischer Begegnung mit politisch-sozialer Bildung.
Beispielhafte Aussagen der Jugendlichen nach dem Projekt:
"Freiheit ist nicht selbstverständlich. Eine Person alleine kann großes bewirken."
"Ich finde es mutig, dass die Bergleute sich für die Freiheit eingesetzt haben. Ich bin der Meinung, dass man die Tat der Bergleute nicht vergessen sollte und sie als Vorbild nehmen sollte."
"Ich habe gelernt, dass man für seine Freiheit kämpfen sollte. Respekt für die Polen, dass die für ihre Freiheit so weit gegangen sind."
"Ein Land, das sein eigenes Volk unterdrückt hat. Es ist beeindruckend, dass es nicht mehr so ist."
"Ohne diesen Aufstand wäre Osteuropa nicht frei."
gefördert vom:
Das folgende YouTube-Video gibt einen Einblick in die Begegnung:
Neben dieser deutsch-polnischen Begegnung fand vom 9. bis 13. September 2019 eine weitere Jugendbegegnung, die ebenfalls über das DPJW-gefördert wurde, einer Dortmunder Hauptschule und eines Krakauer Gymansiums zum Thema "Rassismus und Toleranz" statt, über die der Deutschlandfunk berichtete. Die Reportage "Vor den Parlamentswahlen. Was Polen über Deutschland denken." von Peter Sawicki ist im Archiv des Deutschlandfunks verfügbar: