Institute
The Conference House
Im Alltag sind wir oft nur mit uns selbst beschäftigt. Wir gehen mit Tunnelblick durch die Straßen, ohne nach links und rechts zu schauen. Im Augenwinkel nur nehmen wir manchmal den Obdachlosen wahr, der auf der Seite des Bürgersteiges liegt. „Bestimmt besoffen“, denken wir vielleicht und gehen weiter.
Nicht nur im Winter, sondern auch unter den derzeitigen hohen Temperaturen kann ein solches gleichgültiges Verhalten fatale Folgen haben. Obdachlose leiden unter dem heißen Wetter. Es ist für sie genauso gefährlich wie die winterliche Kälte. Sie haben kaum Möglichkeiten, sich vor Hitze zu schützen. Oft geht es ihnen gesundheitlich schlecht und sie trinken nicht genug Wasser. Einige sind durch Alkoholkonsum zusätzlich dehydriert. Hitze kann für sie tödlich sein. Jeden Sommer liest man in den Medien Artikel über Obdachlose, die bei den extremen Temperaturen sterben, weil andere an ihnen vorbeigehen.
Dabei kann helfen so einfach sein: Wenn wir sehen, dass jemand am Boden liegt, sollten wir einfach schauen, ob der Mensch dehydriert scheint. Wir können die Person ansprechen und fragen, ob sie Hilfe braucht. Vielleicht genügt schon eine Flasche Wasser oder der Hinweis auf ein schattiges Plätzchen. In einigen Städten gibt es sogenannte „Hitzehilfen“, die obdachlosen Menschen Getränke, Sonnenschutz und kühle Rückzugsräume bieten. Und im Zweifel müssen wir den Notdienst rufen.
Was banal klingt, ist für viele leider nicht selbstverständlich. Doch Menschen ohne festen Wohnsitz gehören zu den verwundbarsten Gruppen in unserer Gesellschaft und sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Wenn also das nächste Mal jemand während einer Hitzewelle auf dem heißen Asphalt liegt: einfach mal stehen bleiben. Es könnte ein Leben retten.
Die hohen Temperaturen locken viele in Eisdiele und Freibad. Doch für manche ist die Hitze lebensbedrohlich. Gerade die verwundbarsten Gruppen in unserer Gesellschaft brauchen unsere Hilfe, so Claudia Schwarz im Stand•PUNKT.
T: +49 231 20605-32
Write email