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The Conference House
Paderborn (pdp). Seit zehn Jahren führt die St. Klemens-Kommende Dortmund, das Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn, die Sozialakademie „Europa eine Seele geben“ durch. Zwölf junge Seminaristen aus Ost- und Mitteleuropa, die an der vierwöchigen sozialethischen Schulung teilgenommen haben, erhielten jetzt im Bildungs- und Gästehaus Liborianum in Paderborn von Generalvikar Alfons Hardt ihre Abschlusszertifikate. Die Seminaristen nutzten ihren Besuch, bei dem sie von Kommende-Direktor Prälat Dr. Peter Klasvogt begleitet wurden, auch zum Austausch über aktuelle Kirchenthemen.
Die Teilnehmer der Sozialakademie 2017 kamen in diesem Jahr aus Polen, Tschechien, der Ukraine, Georgien, Ungarn und Kroatien. Prälat Dr. Klasvogt berichtete, dass die Seminaristen während ihrer bisherigen Zeit in Deutschland schon viel über die Pastoral in Deutschland erfahren hätten. Zielsetzung der Sozialakademie ist es, die Seminaristen der osteuropäischen Ortskirchen angesichts der politischen und sozialen Umbrüche in ihren Ländern für die gesellschaftliche Verantwortung der Kirche zu sensibilisieren. Auf dem „Stundenplan“ der Sozialakademie finden sich unter anderem eine grundlegende Einführung in die Katholische Soziallehre, die Erarbeitung spezieller Themen wie Arbeitsethik, Friedensethik, Wirtschaftsethik oder auch die Teilnahme an der Generalversammlung des internationalen jugendsozialen Netzwerks socioMovens e.V. „Giving Europe a Soul“ vom 16. bis 18. August 2017 in Berlin. Auch Besuche von Wirtschaftsbetrieben und kirchlichen Einrichtungen stehen auf dem vierwöchigen Programm.
Bei der Überreichung ihrer Zertifikate kamen die Seminaristen mit Generalvikar Hardt über die Situation der Kirche in Deutschland ins Gespräch. „Sie werden in ihren Heimatländern womöglich Kirche anders erleben, als sie sich hier in Deutschland darstellt“, sagte der Generalvikar des Paderborner Erzbischofs. „Die katholische Kirche ist weltweit vertreten und kann deshalb nicht überall gleich sein. Doch so unterschiedlich wir alle als Teil der Kirche sind: Wir müssen zusammenarbeiten, um die Botschaft Jesu voranzubringen.“
Die Kirche in Deutschland stehe vor einem deutlichen Wandel ihrer bisherigen Gestalt, so Generalvikar Hardt weiter. Um diesem Wandel zu begegnen, gebe es eine Vielzahl von Notwendigkeiten, wie zum Beispiel eine größere Verantwortung der Laien oder auch eine bessere Kommunikation: „Kommunikation von Kirche muss missionarisch angesetzt werden“, erklärte Generalvikar Alfons Hardt.
Auch das Thema „Berufung“ wurde von den jungen Seminaristen zur Sprache gebracht. „Wir dürfen niemals vergessen, wer uns berufen hat, ihm nachzufolgen und die Welt ein Stück zum Guten zu verändern: Jesus selbst“, führte Generalvikar Hardt aus. Um sich dessen zu vergewissern, seien der ständige Kontakt und eine persönliche Beziehung mit Jesus unerlässlich. „Ohne diese Beziehung zu Jesus als Basis wäre unsere Berufung nicht tragfähig“, so Generalvikar Alfons Hardt.
Seit 10 Jahren führt die Kommende Dortmund die Sozialakademie „Europa eine Seele geben“ durch. Jährlich verschickt die Kommende Einladungen für die Schulung an die Ortsbischöfe Ost- und Mitteleuropas. Die Regenten der Priesterseminare wählen dann geeignete Kandidaten aus. Teilnehmen können Theologiestudenten ab dem dritten Studienjahr, Voraussetzung ist eine gute Kenntnis der deutschen Sprache. Nach Abschluss der Sozialakademie begleitet die Kommende die Absolventen in regelmäßigen Alumni-Treffen weiter. So ist ein internationales Netzwerk von zukünftigen Priestern entstanden, die sich für die soziale Gestaltung eines vereinigten Europas engagieren. Nähere Informationen finden Sie unter: www.sociomovens.net
pdp/Maria Aßhauer