Allianz für ein menschenwürdiges Europa

Die Kommende Dortmund hatte vom 2. bis 6. Oktober 2024 nach Paderborn und Dortmund eingeladen. Auf der Europäischen Konferenz diskutierten Alumni der Sozialakademie für Seminaristen in Mittel- und Osteuropa über ihre Erfahrungen in dem Programm, dass die Kommende Dortmund seit 2007 durchführt. Vom ersten bis zum letzten Jahrgang der Akademie waren vielfältige Perspektiven vertreten.

Die Sozialakademie als besonderes Bildungsformat
Die Sozialakademien finden unter dem Motto „Europa eine Seele geben“ als mehrwöchige summer school für Seminaristen aus Mittel- und Osteuropa statt. Was damals als mutiges Experiment begann ist heute ein fest implementiertes Angebot in der Priesterausbildung. Die hohe Wertschätzung der Sozialakademie belegt das ungebrochen breite Interesse an sozialethischen Fragen in vielen Ortskirchen Mittel- und Osteuropas. Nach siebzehn Jahren wird das Format aktuell intensiv vom Zentrum für angewandte Pastoralforschung (ZAP) in Bochum evaluiert, erste positive Zwischenergebnisse wurden auf dem Kongress vorgestellt.

Inhaltlich unterstützt und befähigt die Sozialakademie die Teilnehmer, dazu aktiv das politisch-soziale und caritative Engagement ihrer Ortskirchen, die Modernisierung ihrer Länder sowie den europäischen Einigungsprozess mitzugestalten. Das Programm vereint wissenschaftliche und praktische Elemente, wie zum Beispiel die Einführung in die politische Ethik am Beispiel der christlichen Soziallehre und das Erlernen sozialer Schlüsselqualifikationen für gesellschaftliches Engagement. Regelmäßige länderübergreifende Reflexionsgruppen dienen der Ergebnissicherung und dem Transfer in die Situation der Heimatländer.

Biographische Prägungen bis heute
Bei der Tagung in Paderborn diskutierten die Teilnehmenden, wie die Sozialakademie ihren jeweiligen pastoralen Dienst prägt und wo weitere Kooperationen möglich sind. In diesem Rahmen präsentierten einige Mitglieder des Netzwerkes auch ihre Projekte und Tätigkeiten einem weiteren Plenum: Darunter Pfarrer Jan Wilhelm Witte sein Projekt „Medienapostel“, Pfarrer Emil Alin Irimiciuc aus Rumänien seine Arbeit als Vizepräsident des Coetus Internationalis Ministrantium oder Pfarrer Peter Nakacka aus der Slowakei seine jugendpastorale Arbeit in Kooperation mit der von Dortmund aus koordinierten socioMovens-Jugendbewegung.

Ideen und Vorschläge dieses Engagement in einer Allianz für ein menschenwürdiges Europa zu Bündeln diskutierten, die Alumni der Sozialakademie im Anschluss mit Koordinator:innen und Nachwuchskräften der Jugendbewegung socioMovens. Gemeinsam entwickelten sie konkrete Pläne und Ideen, wie sie in ihren jeweiligen Umfeldern aber auch über Grenzen hinweg Netzwerke für ein menschenwürdiges Europa bilden können.

Eine akteursübergreifende Allianz
Bestärkende Kommentare und Reaktionen auf diese Form der Allianzbildung erlebten die Teilnehmenden im Austausch mit Dr. Markus Ingenlath (Renovabis), Marlen Leytz (Porticus), Norbert Neß (Evonik Industries) sowie Tim Peters (Konrad-Adenauer-Stiftung), die aus ihrer jeweiligen Perspektive Rückmeldungen zu der Initiative gaben.

Unter dem Schlagwort "Dortmunder Aufbruch" wurden die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit anschließend bei der 75-Jahr-Feier der Kommende Dortmund aktiv eingebracht. Bei dieser Gelegenheit wurde auch das 10-jährige Bestehen von socioMovens als jugendsozialer Bewegung gefeiert.

Der Europäische Alumni-Kongress, an dem sich Vertreter:innen aus neun verschiedenen Ländern beteiligten, schloss dann am 6. Oktober erneut in Paderborn, von wo aus die Arbeit zurück in die Partnerländer getragen wurde.

 

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