Institute
The Conference House
An den Themenwünschen für das Soziale Seminar lässt sich erkennen, welche Themen die Jugendlichen besonders beschäftigen. Das Soziale Seminar der Kommende-Stiftung beneVolens findet in Kooperation mit Haupt- und Gesamtschulen in Brennpunktvierteln statt und ist für die Jugendlichen freiwillig. Neben der Auseinandersetzung mit politisch-gesellschaftlich relevanten Themen geht es auch um soziale Kompetenzen und die Stärkung der Persönlichkeit. In diesem Jahr wurde mehrfach der Wunsch geäußert, über das Thema »mental health« zu sprechen. Jugendliche berichten vermehrt von erhöhtem Stress, Angstzuständen und Depressionen. Nicht zuletzt das aktuelle Weltgeschehen – Klimakrise, Pandemie, Kriege – gibt dazu Anlass. Gleichzeitig wird auch in den sozialen Netzwerken offener über psychische Erkrankungen gesprochen – Betroffene teilen ihre Geschichte, sensibilisieren und klären auf. Der Wunsch, über mentale Gesundheit, psychische Erkrankungen und den Umgang mit diesen Themen in der Gesellschaft zu sprechen, sollte ernst genommen werden.
Lernen Jugendliche ihre Emotionen zu verstehen und zu regulieren, wirkt sich das positiv auf ihre Lebensqualität und Leistungsfähigkeit aus. Konzentration, Lernfähigkeit und Produktivität werden gefördert. Bildung und Sensibilisierung sind entscheidend, um Stigmata abzubauen und das Verständnis für psychische Erkrankungen zu fördern. Wenn in der Schule neben den Lerninhalten auch über psychische Gesundheit gesprochen wird, wirkt sich das positiv auf das Schulklima aus, durch mehr Verständnis für- und Rücksichtnahme aufeinander. Neben der Aufklärung können Strategien zur Stressregulierung entwickelt, Netzwerke geschaffen und frühzeitige Präventionsmaßnahmen ergriffen werden.
Wenn wir den Wunsch junger Menschen ernst nehmen und ihnen die Möglichkeit geben über ihre Herausforderungen im Bereich der mentalen Gesundheit zu sprechen, fördert dies nicht nur ihre individuelle Lebensqualität, sondern auch den sozialen Zusammenhalt. Durch die Enttabuisierung psychischer Erkrankungen und einen offenen Dialog, schaffen wir eine Gemeinschaft, in der das Wohlbefinden jedes Einzelnen von Bedeutung ist.
Aktuelle Nachrichten zeigen eine Welt im Chaos. Dass dies auch an Jugendlichen nicht spurlos vorbeigeht, zeigt sich an den von ihnen angesprochenen Themen. Warum wir den Wunsch der Jugendlichen ernst nehmen sollten, über mentale Gesundheit zu sprechen, erläutert Sophia Hennig in ihrem Stand•PUNKT.