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The Conference House
Am Montag, den 18. November 2024, veranstaltete die Kommende Dortmund aus aktuellem Anlass das Kommende-Forum „Wohin steuert Deutschland nach dem Ampel-Aus?“. Rund 100 Interessierte kamen zusammen, um intensiv über die Herausforderungen und Perspektiven der aktuellen politischen Lage zu diskutieren. Zwischen politischer Ernüchterung, medialer Schnelllebigkeit und globalen Herausforderungen bot die Veranstaltung nicht nur Analysen und kontroverse Debatte, sondern auch spannende Denkanstöße.
Ein Wegweiser in unsicheren Zeiten
Dr. Peter Klasvogt, Direktor der Kommende Dortmund, eröffnete den Abend mit einem eindringlichen Appell: Deutschland stehe an einer historischen Weggabelung. Das Ende der Ampel-Koalition sei ein Weckruf, nicht nur für die Politik, sondern für die gesamte Gesellschaft. Er betonte die Notwendigkeit, aktuelle Herausforderungen wie soziale Gerechtigkeit, demokratische Stabilität und globale Konflikte mit Weitsicht anzugehen.
Der Blick der Medien: Schnelllebigkeit und Reflexion
Ulrich Reitz, Chefkorrespondent von Focus Online, eröffnete die inhaltliche Diskussion mit einem Vortrag über die Rolle der Medien in einer Zeit des Informationsüberflusses und der medialen Schnelllebigkeit. „Der Journalismus verliert an Tiefgang, wenn die Reflexion zu kurz kommt“, mahnte Reitz. Gleichzeitig hob er die Chancen hervor, die der digitale Zugang zu Wissen bietet. Sein Appell: Ein reflektierter Umgang mit Umfragen und Offenheit für das Unvorhersehbare können helfen, gesellschaftliche Debatten zu bereichern.
Europa im Spannungsfeld der Krisen
Dennis Radtke, CDU-Politiker und Mitglied des Europäischen Parlaments, lenkte den Fokus auf die internationale Dimension. Seine Erleichterung über das Ende der Ampel-Koalition wich schnell der Sorge um Europas Zukunft. Populistische Strömungen, die Auswirkungen eines erneuten Wahlsiegs von Donald Trump in den USA und die wachsende Instabilität in Europa waren zentrale Themen seines Vortrags. Besonders eindringlich warnte er: „Trumpismus ist gefährlicher als Trump selbst.“ Die möglichen Konsequenzen reichten von wirtschaftlichen Spannungen bis zu einer Verschärfung der gesellschaftlichen Polarisierung in Europa.
Das Publikum im Dialog
Die anschließende Diskussion zeigte eindrucksvoll die Vielschichtigkeit der Themen und die Sorgen der Anwesenden. Von Wehrfähigkeit über Migration bis hin zur Infrastruktur wurden zentrale Herausforderungen benannt. Immer wieder kehrte die Debatte zu einer Kernfrage zurück: Wie kann das Vertrauen in staatliche und demokratische Institutionen wiederhergestellt werden?
Ein Abend, der nachhallt
Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Imbiss und zahlreichen anregenden Gesprächen. Die Kommende Dortmund will auch in Zukunft ein Ort des Dialogs und der Orientierung in einer zunehmend komplexen Welt sein. Die Frage „Wohin steuert Deutschland?“ bleibt dabei weiter offen, aber die Diskussion hat Perspektiven eröffnet und neue Denkanstöße gegeben. 2025 folgen dann weitere Kommende-Foren zu aktuellen Debatten.