Tagungshaus
Künstliche Intelligenz (KI), Chatbots, ChatGPT – Themen, die seit einigen Monaten scheinbar nicht mehr aus den Schlagzeilen verschwinden wollen:
"Gefährdet die Künstliche Intelligenz unsere Demokratie?"
"Wie können Prüfungssituationen KI-sicher werden?"
"Bedrohung durch die militärische Nutzung von KI?"
Die Unsicherheit gegenüber den aktuellen Entwicklungen scheint in den letzten Monaten einen Höhepunkt zu erreichen. Bloß ein anfängliches Unbehagen, ähnlich wie bei technologischen Revolutionen in der Vergangenheit? Man denke nur an die Einführung der Dampfmaschine oder des Computers.
Eine kleine technische Revolution ist es ohne Zweifel. KI-Systeme, die früher nur in bestimmten Laboren oder Instituten latent ihre Arbeit verrichtet haben, werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht – so seit vergangenen November beispielsweise auch der Chatbot „ChatGPT“ des Startups „Open AI“. Die eingegebenen Fragen werden im Dialog mit dem Chatbot beantwortet – auf eine möglichst „humane“ Art.
Doch wie sieht es mit den sozialethischen Implikationen aus?
Ein wichtiges Thema ist der mögliche Verlust von Arbeitsplätzen durch den Einsatz von KI und Automatisierung. Während KI dazu beitragen kann, die Produktivität zu steigern und die Effizienz zu erhöhen, kann sie auch dazu führen, dass viele Arbeitsplätze durch Maschinen ersetzt werden. Es ist wichtig, dass Regulierungen und politische Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass die Menschen, die von diesen Veränderungen betroffen sind, unterstützt werden,[1] so die Meinung von ChatGPT.
Ein weiteres ethisches Anliegen ist die Kontrolle und Verantwortung für die Entscheidungen, die von KI-Systemen getroffen werden. Da KI-Systeme in der Lage sind, selbstständig Entscheidungen zu treffen, ist es wichtig, dass es klare Regeln und Verfahren gibt, um sicherzustellen, dass diese Entscheidungen legal, moralisch und ethisch korrekt sind.[1]
Was jedoch trotz der korrekten Schlussfolgerungen der KI nicht vergessen werden darf ist, dass auch die KI nur aus dem lernt, was sie von außen zugeführt bekommt. Während man zur Einführung der Computer ebenfalls Ängste um Arbeitsplätze hatte, folgte das Gegenteil: Durch die neuen Möglichkeiten erschlossen sich neue Berufsfelder. Neue Branchen kamen auf, die mehr Arbeitsplätze schafften, als dass sie gefährdeten. Ein Schnellschuss gegen KI-Systeme wäre die falsche Herangehensweise.
Wenn über die Verantwortung für die Entscheidungen von KI-Systemen gesprochen wird, ist nun neben der Politik auch die Technikwelt gefordert. Informatiker:innen kommt die Aufgabe zu, ethische Fragestellungen zu adressieren, zu diskutieren, Entscheidungen zu gewichten und zu implementieren.
Bisher ist das ChatGPT-System, wie viele andere KI-Systeme, noch fehlerbehaftet. Trotzdem ist es eine "Vorschau auf den Fortschritt", der uns ins Haus stehe, so Sam Altman, CEO von Open AI.[2]
Insgesamt ist KI eine der brennendsten sozialethischen Fragestellungen des 21. Jahrhunderts, da ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft weitreichend und komplex sind. Es ist wichtig, dass wir uns jetzt mit diesen Herausforderungen auseinandersetzen und sicherstellen, dass KI verantwortungsvoll und gerecht eingesetzt wird.[1] – so ChatGPT.
Julian Beck
[1] Open AI, ChatGPT in der Version vom 09.01.2023, Fragestellung: „Warum ist ‚Künstliche Intelligenz‘ eine der brennendsten sozialethischen Fragestellungen des 21. Jahrhunderts?“
[2] Sam Altman, Tweet vom 11.12.2022, https://twitter.com/sama
Künstliche Intelligenz: gut oder böse? Julian Beck fragt im Stand•PUNKT nach sozialethischen Implikationen von KI. Dabei zieht er einen ungewöhnlichen Gesprächspartner zu Rate.
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