Tagungshaus
Impfgegner, Querdenker, Verschwörungsmystiker – oder wie man sie alle nennen mag – werfen der Mehrheitsgesellschaft zurzeit genau das vor, was sie selbst praktizieren: gesellschaftliche Spaltung. Sie fühlen sich angesichts lauter werdender Forderungen nach 2G und einer Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen diskriminiert und berufen sich auf das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit. Dabei stilisieren sie sich zum Opfer einer gegen sie gerichteten Kampagne, tragen gelbe Sterne – die an die Judensterne der NS-Zeit erinnern – mit der Aufschrift „Ungeimpft“ und beklagen sich auf Sozialen Medien, dass sie unter Druck gesetzt und herabgesetzt würden.
Doch in Wahrheit sind sie es, die alle anderen diskriminieren. Denn wer sich trotz der Möglichkeit im November 2021 auf dem Höhepunkt der 4. Welle immer noch nicht gegen Covid-19 impfen lassen will – aus welchen Gründen auch immer – ist vor allem eines: Unsolidarisch. In diesem unsolidarischen Verhalten steckt leider eine enorme Macht, die das Gemeinwohl der Bevölkerung gefährdet. Indem sich die gesellschaftliche Minderheit der Impfgegner der Impfung als einem der wichtigsten Mittel im Kampf gegen die Pandemie widersetzt, tyrannisiert sie die gesellschaftliche Mehrheit der Geimpften: durch eine Gefährdung des sozialen Zusammenlebens, der Gesundheitsversorgung und letztlich des guten Willens derer, die seit Pandemiebeginn Uneinsichtigkeit, Fake News und Verschwörungsmythen aushalten müssen.
Ein solches unsolidarisches Verhalten darf nicht ohne Folgen bleiben. Menschen, die auf ihr Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit bestehen, dürfen das natürlich tun – aber dann auch mit allen Konsequenzen: Sie dürfen dann nicht darüber jammern, dass das Restaurant für sie bald geschlossen hat - kein Schnitzel für Impfverweigerer - oder darüber, dass sie an kulturellen Veranstaltungen nicht teilnehmen können. Die Freiheit sich gegen eine Impfung zu entscheiden, steht jedem Menschen zu – nur die Konsequenzen sollte nicht weiterhin die gesamte Gesellschaft tragen müssen.
Claudia Schwarz
Um sich und andere Menschen weniger zu gefährden ist ein ausreichender Impfschutz entscheidend. Die Quote der infizierten und der hospitalisierten Menschen ohne Impfung ist signifikant höher als bei denen, die geschützt sind. Nun droht einmal mehr der Kollaps der Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten in den Krankenhäusern. Wie gehen wir damit um? Claudia Schwarz kommentiert, dass höhere Einschränkungen zum Schutz ungeimpfter Personen durch sie selber eingeführt werden sollten, da sie sich nicht solidarisch verhalten.
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