27.11.2020

Lockdown im Advent – Zeit der Stille, des Verzichts und der Besinnung?!

Weihnachtsfeiern, Adventskonzerte, über Weihnachtsmärkte hetzen, und noch schnell Geschenke kaufen – gegen Ende des Jahres haben wir oft den Drang, noch alles Mögliche erledigen zu müssen. Aus der Adventszeit – ursprüngliche eine Fastenzeit und damit eine Zeit der Besinnung – ist eine Zeit des Konsums und der Hektik geworden. Der Advent als Zeit der Stille, des Verzichts und der Besinnung ist den meisten längst verloren gegangen.

Doch ein „genauso wie immer“ wird es dieses Jahr nicht geben: Keine Weihnachtsmärkte, keine Adventskonzerte, keine Weihnachtsfeiern. Durch die Coronavirus-Pandemie werden manche teils liebgewonnenen teils aber auch stressigen Traditionen nur unter erschwerten Verhältnissen oder gar nicht möglich sein. Dies bietet die Chance uns von alten Traditionen zu lösen und neue zu entdecken – den Advent anders als geplant zu erleben. Dadurch können wir die Advents- und Weihnachtszeit von Dingen lösen, die von der bevorstehenden Ankunft Jesu ablenken. Die gewonnene Zeit und das Zuhause bleiben, können eine gute Gelegenheit sein Raum für Besinnung zu schaffen.

Erinnern wir uns an den Lockdown im Frühjahr: die Erde so still wie nie zuvor in der Geschichte. Das gesellschaftliche Leben wurde heruntergefahren. Beim alltäglichen Spaziergang konnten wir Kerzen und Regenbögen an den Fenstern als Symbole gesellschaftlichen Zusammenhalts sehen. Ein Einfach-weiter-so-Konsumieren wurde ausgebremst. Wir haben dabei die Erfahrung machen dürfen, dass wir so manches gar nicht benötigen, was uns zuvor als wichtig erschien. Im Advent sollten wir uns an diese Zeit erinnern – eine Zeit der Stille, des Verzichts und der Besinnung! Denn auch wenn wir dieses Jahr auf vieles verzichten müssen (vielleicht auch dürfen), können wir uns sicher sein, Weihnachten findet statt – Gott wird Mensch –, trotz und vor allem ganz unabhängig von Corona.